Samstag, 18. Juni 2011

Chirurgische Grundausbildung des Grauens

Liebe Lesratten,

Seit dem vergangenen Wochenende hat mich von Tess Gerritsen "Die Chirurgin" fest in ihren Bann gezogen. Wieder ein Buch, welches mir schon so oft von Freunden, Familie und Kollegen empfohlen wurde. Und nun bin ich schockiert und bleibe mit schüttelndem Kopf zurück - welch kranke Phantasie!
Oh ja, ich lese gerne Bücher, bei denen das Blut aus den Seiten tropft. Ich habe Cody McFadyens Thriller verschlungen, denke immernoch an Mo Hayders "Der Vogelmann". Und nun wird "Die Chirurgin" diesem Reigen beitreten.



Sehr amerikanisch kommt dieses Buch daher: zwei Ermittler müssen zusammenarbeiten, da sich ihre Mordfälle gleichen. Der eine eher ruhig, besonnen. Der Ermittler, der immer alles richtig macht. Die andere  geprügelt durch die Männerwelt Polizei, raubeinig und unversöhnlich. Beide treten mit einem großen Team gegen jemanden an, der weiß Gott warum Frauen bis zum Tod schändet - und zwar mit einem Skalpell. Und die Fälle scheinen etwas mit der Chirurgin Dr. Cordell zu tun zu haben. Unheimlich für diese Frau, die selbst vor zwei Jahren Opfer war in einem ähnlichen Fall und sich gerade so noch retten konnte.

Blut fließt wahrlich nicht wenig: die kranken Gedanken zu blutigen Ereignissen der Geschichte sowie seine eigene "Arbeit" - die des Mörders, Cordells Arbeit im Krankenhaus detailreich beschrieben. Es fließt und hört nicht auf - so sehr, dass es mir manchmal schon zu viel war. Doch spielt gerade das Blut symbolisch eine wichtige Rolle. Mir hat es gefallen, wie Frau Gerritsen mit dem Leser Katz und Maus spielt, trotzdem war gegen Ende für mich durch Ausschluss relativ klar, wer es zumindest nicht sein konnte. Und somit bleibt ich bei der ewigen Frage "Wer war's denn nun jetzt?" nicht erstaunt zurück. Aber die Unterhaltung ist dicht und gut, die Geschichte meisterhaft verwoben und die Charaktere bieten glaubwürdige Grundlagen. Ein Thriller-Schmaus, vielleicht werde ich noch weitere Romane von Tess Gerritsen lesen.

Wer hat es noch gelesen? Hat es euch auch so erschüttert? Schlaflose Nächte, tiefe Augenringe?

Fröhliches Seitenblättern!
Luisa

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