Samstag, 16. Juli 2011

Wer Schneemänner baut...

Liebe Leseratten,

im Moment lese ich gerade sehr langsam, hoffe aber, dass ich durch meinen neu erworbenen Stephen King wieder etwas Zug in mein leseverhalten bekomme. ;-) Doch lag es keinesfalls am Buch, dass ich soooo lange dafür gebraucht habe. Zwischendurch habe ich eine fantastische Neuerscheinung "vor-gelesen", die ich aber erst bei Erscheinen im September vorstellen kann.



Doch nun zum Kern dieses Posts: Jo Nesbos "Schneemann". Puh, und da muss ich auch erstmal Luft holen - denn das Ende hat plötzlich sehr viel Tempo und extrem spannungsgeladene Szenen. Aber fangen wir vorne an: im Norden wird gern gemordet - das wissen wir seit Mankells "Wallander". Nesbo entführt uns ins kühle Norwegen, wir begleiten den Kommissar Harry Hole, in diesem Buch sein bereits siebter Fall. Und was geht da eigentlich vor sich? Frauen verschwinden, werden bestialisch zugerichtet wiedergefunden und jemand hat tatsächlich die Nerven das ganze mit Schneemännern zu verbinden.
Als ich das das erste Mal hörte fand ich es etwas - nun ja, ich konnte es nicht einordnen. Ein Thriller über Schneemänner?! Irgendwie lächerlich, oder? Aber wer sich an diesen Thriller traut, hat mit Sicherheit ab der ersten Seite nichts zu lachen.


Die Fälle sind herrlich verquickt und verstricken sich immer mehr. Selbst für geübte Thriller-Leser lässt sich hier nicht erahnen, wer hinter all den Gräueltaten steckt. Raffiniert werden die Charaktere beschrieben, wobei ich da gerade Herrn Hole noch am unspannendsten fand. Dieses klassisch Verschrobene erinnerte mich doch zu sehr an andere "Ermittlerhelden" - versoffen, verwahrlost, irgendwie total verkorkst aber doch charmant und unglaublich clever. Das trübt die spannende Mörderjagd aber kaum, denn hier wird die Handlung so rasant vorrangetrieben und neue Puzzleteile eingestrickt, dass man kaum aufhören kann, die Seiten zu blättern. Vor allem bleibt mir Katrine im Gedächtnis, die für mich ganz gelungen beschrieben wird. Und auch des Täters Motive sind doch am Ende erschreckend plausibel dargelegt. Und trotz dessem, dass hier bereits ein siebter Teil einer Serie vorliegt - ich habe die Vorgänger nicht gelesen und habe nichts vermisst. :)

Wer im verregneten deutschen Sommer auf Balkonien noch trübere Unterhaltung sucht, ist hier genau richtig. Doch am Strand unter sengend heißer Sonne macht dieses Buch Eiszapfen und bereitet den ein oder anderen Schauer!

Eure Luisa

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