Mittwoch, 2. Mai 2012

Kinderdieb?!

Liebe Lesefreunde,

schon sehr lange schwirrte "Der Kinderdieb" von Brom in meinem Kopf herum, irgendwann wurde er mir einmal wärmsten empfohlen. Nun hatte ich ihn endlich daheim und trotzdem stand er noch eine ganze Weile unangetastet in meinem Regal ungelesener Bücher. Und dann, eines Tages, wie es so oft vor sich geht, stimmte einfach der Zeitpunkt und meine Hand griff nach diesem Buch.


Düster geht es hier einher: Kinder in äußerst misslicher Lage (Vernachlässigung durch die Eltern, Missbrauch,...) finden plötzlich einen Retter in der Not: ein drolliger Kerl mit spitzen Ohren und sommersprossig-stupsnasigem Gesicht zückt sein Messer für sie und kämpft an ihrer Seite. Sein Name ist Peter, und ist die Schlacht erstmal geschlagen, tut er alles, um mit den Kindern zu spielen. Und auch um diese am Ende des Tages in sein Reich zu locken: die Insel Avalon, umgeben vom mysteriösen und äußerst gefährlichen Nebel. Überlebt man die Reise dorthin, so beginnt erst der Kampf um Leben und Tod zwischen Pixies und Trollen, Fleischfressern und Barghests, Hexen und Elfen.



An der Seite der "verlorenen Kinder" irrt der Leser vom grausigen Alltag nach Avalon. Brom, selbst Illustrator, schreibt mit einer Detailverliebtheit, die den Leser einfach nur staunen lässt. Düster schlängelt sich Peter Pans "wahre Geschichte" in unsere Herzen, nur um danach scharf wie ein Messer zuzustoßen.  Ein fantastischer Abenteuer-Horror-Trip, den Brom genial ausgearbeitet hat - alles erscheint so stilsicher und glaubwürdig. Man glaubt einfach ganz plötzlich an die Existenz von Peter, von Avalon und steht am Ende auch irgendwie am Anfang. Denn dieses schaurige Abenteuer - davon wünsch ich mir zumindest mehr!

Absolute Leseempfehlung, auch für diejenigen, die der Fantasy sonst nicht so zugetan sind.

Eure Luisa

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